3. Tag – 18.06.2006 Schwarzenfeld – Neuburg/Donau 175 km Gesamt: 414 km

Nach dem Aufstehen nahmen wir gegen 8.00 Uhr ein sehr ordentliches Frühstück zu uns. Als wir 8.45 Uhr bei herrlichsten Wetter (keine Wolke) starten wollten, trafen wir noch zwei ältere Radler. Die erzählten, dass sie schon mal eine Alpenüberquerung über das Timmelsjoch (2.474 m) gemacht haben. Das fanden wir natürlich interessant, zumal wir ja auch noch über die Alpen wollten.  

 

Auf dem wunderschönen Naabtal-Radweg flussaufwärts kamen wir sehr gut voran und hatten beizeiten ordentlich paar Kilometer auf dem Tacho. Über Schwandorf und Burglengenfeld kamen wir
nach Kallmünz.

 

Eindrucksvoll schmiegt sich dort die sehr gepflegte Altstadtfassade zwischen Naab und Felsen. Schon auf unserer Tour 2004 waren wir vom herrlichen Stadtbild beeindruckt. Diesmal war gerade ein Oldtimertreffen im Ort und weil auch Sonntag und Postkartenwetter war, entsprechend viele Leute unterwegs.

 

 

Nach Kallmünz machten wir eine kurze Verschnaufpause und teilten uns eine vom Vortag übriggebliebene Ritter-Sport. Die war außerdem schon am schmelzen und musste schnell aufgebraucht werden.

Weiter ging es in Richtung Regensburg. Auf dem Radweg war mittlerweile ordentlich Verkehr, kamen uns doch zahlreiche Fahrradfahrer aus dem nahen Regensburg entgegen, die ebenfalls das herrliche Sonntagswetter für einen Familienausflug nutzen wollten.

 

 

Bei Sinzig überquerten wir die Donau auf einem sehr schmalen, an einer Eisenbahnbrücke angebauten Radweg und fuhren von jetzt ab den gut ausgebauten Donauradweg flussaufwärts.

 

In Poikam wurden wir arg ausgebremst, denn dort fand gerade (über die gesamte Dorfstraße) ein Festumzug statt, an dem wir nicht vorbeikamen. Der Anlass dieses Umzuges war nicht herauszufinden, vermutlich handelte es sich um ein Feuerwehrfest.

Als nächstes erreichten wir Kehlheim. Mitten auf der Straße in einem Gewerbegebiet fand ich eine Geldbörse mit wenig Geld, dafür aber umso mehr anderer wichtiger Dokumente drin. Der Eigentümer hat eigentlich so alle Dokumente und Karten (sogar Zigaretten) verloren, die man so bei sich haben konnte. Umso ärgerlicher, dass wir neben dem ganzen Ungemach das wir dadurch hatten (Polizeidienststelle finden, Protokoll aufnehmen usw. ) nie etwas vom Verlierer gehört haben, obwohl uns der Polizeibeamte versicherte, dass der Besitzer die Sachen durch das Ordnungsamt persönlich nach Hause gebracht bekäme.

 

Kurz hinter Kehlheim endete der Weg links der Donau im Nichts und wir mussten nach Kehlheim zurück um dort die Donau zu überqueren. Auf der anderen Seite kamen wir dann wieder gut voran. Sehr beeindruckend anzusehen ist die vor uns aufragende und schon von weitem sichtbare Befreiungshalle. Diese wurde von König Ludwig I. von Bayern zum Andenken an die gewonnenen Schlachten gegen Napoleon während der Befreiungskriege in den Jahren 1813 bis 1815 in Auftrag gegeben und 1842 errichtet.

 

Nun wurde die Donau immer schmaler (IMG_4413) und wir erreichten den berühmten Donaudurchbruch. Der Donaudurchbruch ist äußerst schmal - beidseitig steigen schroffe Felsmauern steil an, so dass kein Platz mehr für den Radweg bleibt  Kurz zuvor war die Radweg-Beschilderung etwas verwirrend. So fragten wir eine junge Studentin nach dem Weg. Diese begleitete uns dann ein Stück und zeigte uns die Stelle an der wir die Donau für kurze Zeit verlassen mussten. Ein quälender Waldweg mit 18 % Steigung führte uns aus dem Flusstal. 

Eine wunderschöne Abfahrt entschädigte uns kurz darauf für die erlittenen Strapazen. Gegenüber des weltberühmten Kloster Weltenburg (Weltkulturerbe) erreichten wir wieder die Donau. Der herrliche Anblick veranlasste uns ein paar Fotos zu schießen.

 

Jetzt mussten wir erneut das Flussufer wechseln, was nur mit einer Fähre und seinem urigen Fährmann möglich war.

Mittlerweile hatten wir 100 Kilometer in den Beinen und ordentlich  Durst und Appetit bekommen. Da kam uns ein in der Nähe stattfindendes bayerisches Volksfest gerade recht. Das Maß Bier und die ausgesprochen leckere Riesenforelle hatten wir uns verdient.

So kamen wir auch bis Ingolstadt sehr gut voran, die äußeren Bedingungen waren ja auch optimal. Ausgangs Ingolstadt fand wiederum ein kleines Volksfest anlässlich einer Spielplatzeinweihung statt. Das war für uns eine willkommene Gelegenheit zwischen all den kleinen Kindern, Muttis und Vatis noch ein schnelles Bierchen zu genießen.

Auch der letzte Tagesabschnitt durch Auwald bis Neuburg a. d. Donau verlief zügig und reibungslos. Unterkunft haben wir dann im Hotel Bergbauer bezogen. Das nobelste Quartier am Platz wie wir später erfahren sollten. Nach dem obligatorischen Duschen gab ich noch die bis Neuburg mitgeschleppte gefundene Geldbörse beim hiesigen Polizeirevier ab. Nach gutbürgerlichem Abendbrot machten wir uns noch mal zu Fuß auf um die schöne Stadt zu besichtigen. Unterwegs genossen wir noch ein paar Kugeln Eis. Außerdem schleppte Gust mich mal wieder in einen Irish Pub in dem wir uns noch zwei Guiness als Absacker genehmigten. 

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