1. Etappe
Erzgebirge - Louny (CZ)

© Falk Jenkner
2012
 

1. Tag - 22.06.2012 - Prolog - 120 km / Gesamt- Kilometer:  120

Dorfchemnitz/Auerbach – Louny (CZ)

 
 

Nach monatelangen Planungsvorbereitungen waren die Ausrüstungen nun komplett. Im Gegensatz zu unseren bisherigen Touren war die vor uns liegende Tour ganz einfach eine Nummer größer und der Vorbereitungsaufwand entsprechend. Wir haben uns beide noch leichtgewichtige Zelte und selbstaufblasbare Luftmatratzen besorgt, denn es musste davon ausgegangen werden, dass wir nicht jeden Abend in einer komfortablen Pension unterkommen würden. Da wir beabsichtigt hatten unsere Erlebnisse jeden Abend in einen Blog zu schreiben, wurde auch technisch aufgerüstet. Falk legte sich noch ein Smartphone und einen Powerakku zu, der ein 2-3 maliges Aufladen ohne Netzanschluss (für die Pampa) ermöglichte. Die Segnungen moderner Handytechnik wurden außerdem noch für die Navigation unterwegs eifrig ausgenutzt. 

Frank hatte wie immer akkurat die Streckenführung vorgeplant. Seine Planungen lassen aber immer noch genügend Spielraum für Abweichungen, wenn sich beispielsweise ein Streckenabschnitt unterwegs als sehr ungeeignet herausstellt (z. B. durch sehr starken Transitverkehr). Es gelang zum Beispiel nicht für Rumänien, Bulgarien oder Türkei detailiertes Kartenmaterial zu bekommen. Autokarten im Maßstab 1 : 400.000 sind mit dem Fahrrad einfach nicht zu gebrauchen. So waren wir dort immer auf das im Handy verfügbare Kartenmaterial angewiesen oder auf die Auskünfte der Einheimischen angewiesen.

Außerdem war der Rückflug von Istanbul nach Leipzig bereits für den 14.07.2012 gebucht und bezahlt, obwohl wir keine Ahnung hatten ob wir das jemals bis dahin und auch noch bis zum 14.07. schaffen würden.  

 
   
 

Falk startete schon 5:45 in DC (an der Garage) in Richtung Annaberg (das liegt quasi auf der Strecke) um dort noch einen halben Tag seinem Broterwerb nachzugehen. Eine sehr merkwürdige Vorstellung, die gewohnte Arbeitsstrecke zu fahren und dran zu denken, dass noch 2.700 km vor einem liegen. Der Wetterbericht hatte für die nächsten Tage zumindest schon mal hervorragendes (Fahrrad-)Reisewetter ausgegeben. Das hob die Motivation noch einmal. In Annaberg hatte Falk den großen Packsack mit dem sperrigen Kochgeschirr, Zelt und Luftmatratze nochmal anders justiert, denn das Ganze kam schon auf den ersten 24 km ziemlich ins Rutschen.

Frank ist 11.45 in Auerbach gestartet und befand, dass sich das schwer bepackte Rad erstmal ziemlich bockig verhielt. Es ist ist tatsächlich so, dass es sofort zu schwanken beginnt wenn man mal aus dem Sattel geht. Aber nach einiger Zeit hat man sich dran gewöhnt und hält das Geeier für ziemlich normal.

Wir trafen uns dreiviertel Eins in Wiesa und sind dann erst Zschopau-abwärts, dann Preßnitz-aufwärts bis Mittelschmiedeberg gefahren. 

 
   
  Unterwegs am Preßnitztalradweg stärkten wir uns an der Imbissbude in Boden – Großrückerswalde mit einem kräftigem Mittagessen. Leckerer Gulasch und Knödel sind hier für sage und schreibe 4,90 € zu bekommen. Das obligatorische Startbier durfte natürlich nicht fehlen.  
   
 

 
 

 
  Der Haselbachweg führte uns durch schöne Landschaft stetig ansteigend bis Reitzenhain. Nach der Grenze fuhren wir auf dem Kamm über Natzschung bis Kalek. Ab dort ging es wider erwarten noch einige Kilometer bergauf. Bei der rasanten Abfahrt hinab nach Jirkov haben wir uns kurz verloren, einen Anruf und 10 Minuten später trafen wir uns am Zoo wieder. Der Radweg führt dann zwischen zwei Seen durch.  
   
  Am See lud ein Biergarten zu leckerem Pils ein  
   
  Im See ist eine Art Liftanlage für Wasserski installiert. Es war interessant, die Leute bei ihren mehr oder weniger qualifizierten Ausflügen ins nasse Element zu beobachten. Besondere Aufmerksamkeit erregte ein Könner auf einer Art Tragflächen-Wasser-Board.  
   
 

 
 


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  Dank straffen Rückenwinds und nur leicht hügeliger Strecke flogen wir geradezu Richtung Louny. Dabei erreichten wir im Ebenen deutlich über 40km/h. So macht Radeln richtig Spaß. In Louny schleckerten wir erst noch ein Eis und kamen dann in einem kleinen Hotel unweit des Zentrums unter. Den Abend verbrachten wir im wesentlichen mit Kampf gegen Falks Handy-Datenroaming-Tarif.
 
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