16. Etappe
Dikea (GR) - Kirklareli (TR)

© Falk Jenkner
2012
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17. Tag - 08.07.2012 - Trat nei, mer fahrn in de Türkei 101 km
Gesamtkilometer: 2.365


Dikea (GR) - Kirklareli (TR)
 
 

Heute früh mußte Frank auf die Vorräte an Schrauben, Muttern und. Unterlegscheiben aus der “biesen Tasch” zurückgreifen, eine Schraube an der Packtasche war abhanden gekommen. An dieser Stelle müssen wir mal unsere Räder loben. Es ist schon enorm, was diese mittelpreisigen, schon einige Jahre und viele Kilometer alten Trekkingräder so verkraften.

So gegen sieben ging es dann aber los. Bis fast zur türkischen Grenze sind wir der autobahnartigen E85 gefolgt. Auf diesen 25km haben uns ganze zwei Autos überholt.

Einmal hatten wir uns erschrocken, hatte uns doch eine Gruppe Rennradfahrer überholt. Die hatten sich geräuschlos angeschlichen. Vielleicht ist das ja ein griechisches Problem, dass erstklassig ausgebaute Autobahnen eigentlich gar nicht gebraucht werden. Egal, uns hat's gefreut so gut vorwärts zu kommen.

 




 

Die Grenze zur Türkei ist schwer gesichert, überall steht Militär mit Schnellfeuergewehren rum. Wir waren trotzdem ganz schnell durch, es herrschte ausgesprochen wenig Betrieb.

In der Türkei sind wir zunächst ins Zentrum der 200.000-Einwohner-Stadt Edirne geradelt, haben uns türkische Lira besorgt und in einem Cafe in der Fußgängerzone gefrühstückt. Am Sonntag morgen gegen neun herrschte hier bereits ein geschäftiges Treiben. Leider haben wir keinen guten Standort für ein Foto der beeindruckenden Moscheen und Minarette gefunden.

 
 
 
 


Unsere Suche nach einem Laden, in dem wir eine geeignete Landkarte erwerben könnten, war leider auch erfolglos. An den Tankstellen gibt’s hier sowas auch nicht. Wir hatten keine Türkei-Karte mit, weil es diese in der Heimat nur in ungeeigneten Maßstäben von 1:800.000 aufwärts gab. Jetzt muß also erstmal das Handy mit GPS reichen.

 
 



Bewässerungssystem

 

Die Straße führt mit immer gleichem langwelligen auf und ab und immer gleichem Belag durch eine ausgesprochen öde und baumlose Landschaft. Nur Dank umfangreicher Bewässerung wachsen Mais und Sonnenblumen. Sozusagen wie ungarische Puszta, aber heißer.

In den wenigen Orten unterwegs haben wir Pausen eingelegt und Wasser, Limo oder Tee getrunken. Die Leute waren ausgesprochen freundlich und interessiert, beschenkten uns mit Pflaumen und Aprikosen. Wir konnten es Ihnen mangels geeigneter Fremdsprachkenntnisse leider nicht durch interessante Geschichten danken.

Auf der D0020 Richtung Kirklareli hatten wir mit stetig zunehmendem Wind und Hitze zu kämpfen. Die Reifen fingen an, am Teer zu kleben. Irgendwann kam uns ein Streufahrzeug entgegen, um den aufgeweichten Asphalt mit feinem Split abzubinden. Außerdem machte uns der heftige Gegenwind arg zu schaffen. Der Wind verschaffte aber kaum Abkühlung. Es war eher so als würde man in einen Fön schauen.

Kurz vorm Tagesziel trafen wir Tobias aus Dänemark, der seit Ende Mai mit Rad und Hänger durch die Ukraine und andere Länder Osteuropas tourt.






Er war unter anderem bei der Fußball-EM in der Ukraine um seine dänische Nationalmannschaft anzufeuern. So ein richtiges Endziel hatte er nicht. Er fuhr einfach drauflos. Interessant war sein Gefährt. Er hatte ein abgespecktes Rennrad mit Hänger. Wir hatten da unsere Zweifel ob das die richtige Ausrüstung für grobschlächtigen Straßenbelag ist.

Eingangs Kirklareli luden uns zwei Rentner, die vor Jahren zeitlang in Nürnberg gearbeitet hatten, kurzerhand zum Tee ein. Die Leute sind unglaublich nett hier.

Ein Hotel war schnell gefunden. Das Einchecken dauerte aber ziemlich lang und ging nur mit Gesten, viel Geduld und Hilfe eines französisch sprechenden Gastes zu bewekstelligen.

Ein abendlicher Bummel durch die Innenstadt beendete den Tag. Dank WLAN an einem Bäckerei-Cafe war jetzt auch der Blog-Eintrag kein Problem.

Geschrieben von Frank



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