10. Etappe
Lacul Oasa Mica (RO) – Polovragi (RO)

© Falk Jenkner
2012
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10. Tag - 01.07.2012 - Durch die Wolken - 88 km / Gesamtkilometer: 1.552

Lacul Oasa Mica (RO) – Polovragi (RO)

 
 

Noch vor dem Frühstück fotografierten wir noch schnell den karpatischen Bettvorleger.

 
 


 
  Wir sind gegen 09:15 losgefahren.

Zunächst ging es am Stausee Lacul Oasa Mica entlang. Ein wunderbarer Ausblick auf die vollkommen ruhige Wasserfläche und die sich darin spiegelnden Berge und Wälder wechselte mit einem immer noch schönerem ab. Mehrere Foto-Halts bremsten das Tempo herunter.
 
 






 
  Es ging weiter bergauf, wobei die Steigung deutlich größer als gestern wurde. Nachdem wir uns bis auf den Pasul Tartarau (1678m) hochgearbeitet hatten, ging es leider wieder steil bis auf 1350m runter.  
 








 
 

Von dort führten klassische Serpentinen einen Steilhang hoch. An einem Bach wurden die Trinkbuddeln nochmal mit klarem, kaltem Wasser befüllt, dann ging die Schufterei los. Die ersten Kehren der Transalpina-Hochgebirgsstraße waren noch prima ausgebaut, weiter oben stellten sich uns aber diverse Steilrampen mit geschätzten 14% in den Weg.

 



Diese Bukarester Familie war von unserer Tour so begeistert dass sie unbedingt fotografiert werden wollten.





 

Auf ca. 2000m musste ein heraufziehender Hungerast mit Müsliriegel bekämpft werden. Eine viertel Stunde später dachten wir, wir hätten die höchste Stelle erreicht. Wir kauften an einer der Buden dort einen leckeren Mozarella-artigen Käse und verdrückten diesen auch sofort.

 
 




 


Kaum wieder losgefahren, sahen wir, dass die Straße nun ca. 100 Höhenmeter abfiel, um dann wieder steil anzusteigen. Als wir diesen Anstieg erreichten, war der Berg komplett in dichten Nebel gehüllt. Wir haben den Pass irgendwann innerhalb der Wolke passiert, ohne ein Hinweiszeichen oder so etwas zu sehen.

 Die Transalpina-Hochgebirgsstraße führt auf einer Länge von 150 Kilometern über die Südkarpaten bis hinauf auf 2.145 Meter (Urdele-Pass) und ist damit die höchste Straße Rumäniens, höher als die bekanntere Tranfagarasan

Auch die ersten Meter der Abfahrt nach Ranca wurden damit ziemlich “transsilvanisch”. Der Ort selbst ist recht häßlich, warum müssen eigentlich alle Fehler beim Ausbau von Wintersportorten aus den Alpen hier nochmal wiederholt werden?

Ein Gegenanstieg bringt noch einmal einige schöne Aussichtspunkte, nervt den abgekämpften Radler aber eher.

 






 
 

Auf der Abfahrt kamen uns zwei schwer bepackte Radler entgegen. Ein netter Schwatz mit Simon und Isabel ergab, das beide schon seit Mai unterwegs sind. Ihre Tour führte bisher durch Montenegro, Albanien, Mazedonien, Bulgarien und Rumänien. Sie wollen weiter über Ungarn, die Slowakei, Polen und Finnland in ihre Wahlheimat Norwegen. Isabel erzählte, sie sei in der 22. Woche schwanger. Großartige Radfahr-Leistung, aber ob das wirklich so ratsam ist? Nach vielen gegenseitigen guten Wünschen verließen wir den Punkt in entgegengesetzte Richtungen.

Eine lange und steile Abfahrt brachte uns hinab nach Novaci. In einer der letzten Kurven war eine Schnellbremsung und Ausweichreaktion nötig, stand doch eine Kuh mitten in der unübersichtlichen Kehre.

Nach der überfälligen Einnahme zweier Mittagsbier fuhren wir über Baia de Fier nach Polovragi. Das war über alle Erwartungen anstrengend, ging es doch gleich mehrfach mit 12% hoch und danach sinnlos das nächste Seitental hinab. Da sich unsere ausgeleierten Beine weiteren Anstrengungen gegenüber widerspenstig zeigten, sind wir schon gegen Fünf in einer netten Pension abgestiegen. Wie sich herausstellte, waren Simon und Isabel in der Nacht zuvor ebenfalls hier zu Gast.

Ein ausgiebiges Abendessen mit Steak, Bratkartoffeln, Nachtisch-Kuchen, Selbstgebranntem, lokalem Wein und ausgiebigen Gesprächen mit den Wirtsleuten und weiteren Gästen beendete den Abend. Wieder zeigte sich, dass die Rumänen ausgesprochen nette und aufgeschlossene Mitmenschen sind.

Am Abend lief dann im Gartenpavillon das Endspiel der Fußballeuropameisterschaft. Falk hat sich die 2. Halbzeit zusammen mit einem anderen Gast aus Bukarest angeschaut. Dieser war erst knapp über 30 und schon mehrfach in Deutschland.

 
 

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  Geschrieben von Frank    



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