7. Tag – 22.06.2006 Bozen – Gardasee - 135 km Gesamt: 1.025 km

Obwohl es in unserer Dachkammer kaum abgekühlt hatte, haben wir doch gut ausgeschlafen, was wohl auch mit unserem ausgemergelten Zustand vom Vortag zusammenhing. Schon 7.00 Uhr saßen wir auf der Terrasse bei einem sehr ordentlichen Frühstück.

In Frau Stampfers Garten stand ein riesiger Kirschbaum, prallvoll mit leckeren Sauerkirschen. Mit Erlaubnis unserer Gastgeberin durften wir uns bedienen, was wir auch reichlich in Anspruch nahmen. Bei noch kühlen 22 Grad und leichtem Rückenwind sind wir dann gestartet.

Im Gegensatz zu Martin und Christian hatten wir unsere Getränkeflaschen noch nicht aufgefüllt und sind so mit einem 28er Schnitt und ohne Pause die 66 Kilometer bis Trento „gegast“. Allerdings verlief die Strecke ohne Anstiege und der Radweg war spiegelglatt asphaltiert.

In der Nähe des Bahnhofs von Trento verabschiedeten wir uns von unseren beiden Begleitern und suchten umgehend einen Supermarkt auf. Dort besorgten wir größere Abpackungen Getränke für unseren nach 66 Kilometern schon völlig ausgelaugten Körper und für unsere Trinkflaschen. Jetzt fuhren wir gemächlicher weiter, es war nun auch schon brütend heiß und der heiße Fön von vorne setzte uns ebenfalls zu.

Nach ca. 35 Kilometern erreichten wir Rovereto wo wir auch übernachten wollten. Eine einfache Pension war einfach nicht zu finden. So haben wir ein Zimmer für 85 € in einem ziemlich noblen Hotel in Bahnhofsnähe genommen. Im Gegensatz von unserer vorherigen Unterkunft war dieses Zimmer aber auch klimatisiert. Im Hotel stellten wir zunächst nur unser Gepäck ein. Wir wollten uns zunächst eine Zugfahrkarte für die Heimreise am nächsten Tag besorgen. Ohne Probleme ergatterten wir die Tickets von Rovereto bis auf den Brenner für erstaunlich günstige 22,80 €.

Nach einem schnellen Bier in einem Cafe am Bahnhof gingen wir auf unsere letzte Etappe zum Gardasee. Bis Mori mussten wir leider eine vielbefahrene Straße benutzen, dann fanden wir noch einen schönen Radweg

Jetzt waren wir noch mal bis in die Zehenspitzen motiviert, lag doch unser Ziel in greifbarer Nähe und macht auch das Fahren ohne Gepäck noch viel mehr Spaß. Kurz hinter dem Pass St. Giovanni mussten wir noch mal kurz anhalten, denn wir hatten gerade den 1000. Kilometer zurückgelegt und das ist uns bisher jedes Jahr ein Foto wert gewesen.

 

Drei Kilometer weiter konnten wir unser Ziel bereits sehen. Es ging noch mal bergab und wir konnten vor uns das silberkräuselnde Wasser des Gardasees erkennen. Die Freude war fast unbeschreiblich als wir auf einmal am See standen.

 

 

Sofort rissen wir uns die Klamotten vom Leib und selbst für mich, der im allgemeinen als etwas wasserscheu gilt, gab es jetzt (trotz der ziemlich kalten Brühe) kein Halten mehr.

Nach dem Bade, hatten wir uns noch ein Eis sowie ein überteuertes Bierchen im Strandcafe gegönnt. Nach ca. 2,5 Stunden traten wir den Rückweg zu unserem Hotel nach Rovereto an.

Kurz vor Rovereto haben wir uns dann (zum ersten Mal) kurzzeitig verloren. Allein besorgte ich schnell noch einen kleinen Imbiss im Supermarkt. Am Hotel haben wir uns wiedergetroffen.

Da wir in einer relativ großen Stadt waren, dachten wir natürlich, dass es auch umfangreiche Kneipenangebote geben würde. Aber weit gefehlt. Nach etwa einer Stunde Suchen haben wir dann eine „deutsche“ Nobelkneipe gefunden. Dass keiner im äußerst repräsentativ gestalteten Biergarten saß, machte uns schon stutzig. Nachdem der herbeigeeilte Kellner nur die leckersten Kostbarkeiten aufgezählt hatte, wir aber einfach nicht in Erfahrung bringen konnten, was so eine Nobelspeise kosten würde, haben wir nur ein Verlegenheitsbier getrunken und sind weitergezogen. Nachdem wir mehrfach das ganze Stadtzentrum abgesucht hatten wurde es schon langsam dunkel. Ordentlich frequentierte Eisbars und Cafes waren an jeder Ecke, aber eine einfache Pizzeria war nicht auszumachen. Ich wurde vor Hunger schon langsam „uhleidsch“ als wir dann zu unserem Erstaunen doch noch eine Pizzeria fanden. Die Pizza war zwar nur mäßig, hat aber ordentlich satt gemacht. Gegen 23.00 Uhr sind wir dann in unserem Nobelhotel ins Bett gefallen.

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